Aus den Medien: Ernährung als Religionsersatz, bindungsgestörte Scheidungskinder, religiöse Utopie des Sozialismus

Frewilliger Verzicht auf Nahrung als Religionsersatz

Paleo-Food – Essen wie in der Steinzeit. Eine von vielen alternativen Ernährungsformen. Der Kommentar ist bezeichnend:

Dafür gebe es "keine wissenschaftliche Grundlage", sagt Susanne Klaus. Die meisten Menschen können Brot und Milch problemlos verdauen. Sie machen es schließlich seit Tausenden von Jahren. Man wisse auch gar nicht so genau, was die Menschen in der Steinzeit gegessen haben. Ganze Nahrungsmittelgruppen auszuschließen, mache nach allen Erkenntnissen der Wissenschaft keinen Sinn. Sie rät zur gesunden Mischkost.

Dass viele Menschen inzwischen ihre Nahrungsmittelpalette einschränken, hält die Ernährungswissenschaftlerin für ein Wohlstandsphänomen. In Ländern wie Deutschland können die meisten Menschen alles essen, weil alles verfügbar und das meiste günstig zu haben ist. Da wird es schick, freiwillig zu verzichten. Und vielleicht sei das ja auch "ein Religionsersatz".

Eine Generation bindungsgestörter Scheidungskinder

Glückliche Scheidungskinder? Die Untersuchungen zeigen anders. In der Sendung von Peter Hahne vom 12. April ging um die Folgen von Scheidungen für Kinder. idea berichtet:

Der Familientherapeut Michael Thiel (Hamburg) vertrat die Ansicht, dass Scheidungen traumatisch auf Kinder wirken können. Wenn die Trennung konfliktreich verlaufe, könne es sein, dass Kinder ein Leben lang darunter leiden. Zwar werde nicht jedes Scheidungskind automatisch ein Fall für den Psychologen. Studien in den USA zeigten jedoch, dass etwa zehn bis 20 Prozent entsprechende Hilfe in Anspruch nehmen müssten. Kinder brauchten einen „sicheren Hafen“. Deshalb sei das Hin und Her bei den Besuchen des jeweils anderen Elternteils belastend – vor allem das ständige Abschiednehmen.

Die religiöse Utopie des Sozialismus

Jonas Erne hat einige Zitate von Günther Rohrmoser auf FB gepostet. Lesenswert.

Der existierende Sozialismus hat auch immer die Funktionen einer Religion erfüllt. Die Verheißung dieser Religion war der "Neue Mensch". Wenn diese Religion, an der viele andere Ideologien in der immer wieder als säkular dargestellten Moderne partizipiert haben, wirklich überwunden werden soll, wird seine geistige, reale Überwindung nur durch die Etablierung einer anderen religiösen oder quasireligiösen Kraft möglich sein. Ansonsten bliebe nach dem Verlust jedweden Glaubens nur der intellektuelle Zynismus und in letzter Konsequenz der Nihilismus übrig.

Unabhängig vom Selbstverständnis, das die Sozialisten aller Couleur hatten, trifft es zweitens zweifellos zu, dass die Sozialisten die christliche Eschatologie – also die Verheißungen, die im Christentum für eine jenseitige Welt versprochen werden – in dieser Welt realisieren wollten. Es ging darum, in eigener Regie den Heilszustand am Ende der Geschichte politisch zu etablieren.

Der Kerngedanke der liberalen Demokratie ist der, dass jeder das Recht hat, zu entscheiden, welche Bedürfnisse er hat. Jede gegen den Markt getroffene Entscheidung wird sich über kurz oder lang zugunsten der Bürokratie auswirken. Vor dem siebzigjährigen Experiment in der Sowjetunion hätte man einen großen theoretischen Aufwand leisten müssen, um den Zusammenhang zwischen Eigentum und Freiheit darzustellen. Heute ist klar: Man kann in einer Gesellschaft ohne das Recht auf Privateigentum das Interesse an politischer Freiheit nicht aufrechterhalten. In dem Maße, in dem man das Privateigentum beseitigt, untergräbt man das Interesse der Individuen an Freiheit überhaupt.

Es macht überhaupt keinen Sinn, uns noch als eine freie Gesellschaft zu bezeichnen, wenn wir in allen unser Überleben betreffenden Fragen immer mehr der subsumierenden Macht der Bürokratie unterworfen sind.