Vortrag: Wer sagt mir, was ich wollen soll?

Vortrag am Pfingstjugendtreffen Aidlingen, 15. Mai 2016

Gott – mächtiger Player auf der Privatbühne meines Lebens?

Der Like-Button ist Markenzeichen der sozialen Netze. Dann kann es doch kein Wunder sein, dass wir diese Erwartungshaltung auch und gerade auf unser Leben mit Gott übertragen. Ich bewege mich in meinem Kosmos. Ich bin der Hauptdarsteller auf der Bühne meines Lebens. Gott ist ein zugegeben mächtiger Player auf dieser Bühne, der dafür zu sorgen hat, dass es mir gut geht. Er soll mir ab und zu eine Privatvorstellung geben. Es findet eigentlich eine Umkehrung statt: Ich schreibe ihm vor, wie er wollen soll.

Wer sagt mir, was ich wollen soll? Drei Schritte zur Klärung

  • Zwei Hindernisse, die unser Wollen betreffen
  • Zwei Voraussetzungen, um diese Hindernisse beseitigen
  • Drei Beispiele, wie wir wollen sollen

Zwei Hindernisse unseres Wollens

Hindernis #1: Das Zepter trägt ein anderer.

Gott hat uns gemacht. Wir sind für ihn da. Er hält das Zepter in der Hand. Er lässt sich auf keinen Fall manipulieren.

Hindernis #2: Ich will aber nicht.

Wir wollen von uns aus gar nicht so leben, wie er will. Das ist unser Grundproblem.

Zwei Voraussetzungen, um zu wollen

Voraussetzung #1 Eingeständnis: Wir können von uns aus nicht wollen.

Was gibt es Elenderes als ein Elender, der sein Elend nicht sieht? (Augustinus)

Der Heilige Geist überführt einen Menschen von seinem Elend.

Voraussetzung #2 Das neue Leben: Sollen kann zum Wollen werden

Wenn der Heilige Geist "in eine andere Richtung drängt", erwachen wir aus dem geistlichen Tod und erleben eine neue Geburt.

Wir sind mit Jesus gestorben, begraben und auferstanden. Wir sind wie Tote, die ins Leben zurückkommen.

Er schreibt uns also kein Sollen vor, ohne das Wollen mitzugeben. Er schenkt uns zuerst den Willen und dann das Verlangen diesen Willen zu tun.

Drei Beispiele: Was Gott will

Wer meint, Christus befreie uns von seiner eigenen Ordnung, irrt sich gründlich. "Wer mich liebt, wird meine Gebote halten."

Heilig leben heisst unser Leben in allen Bereichen an seine Ordnung anzugleichen.

Lebensbereich #1: Geld

Durch Geldliebe entsteht eine Vielzahl an schädlichen Folgewirkungen.

Lebensbereich #2: Sex

Pornografie: Wir leben jeden Moment vor dem Einen Zuschauer. Der Schmutz beeinflusst unsere Freude an Gott und seinen Geboten, aber auch unsere Freude und Erfüllung in einer Ehe oder als Single massgeblich. Wie ein Ölfilm breitet er sich über unser Inneres aus und hinterlässt Langzeitschäden. Eine der gravierendsten Folge ist die Weitergabe solcher Lebensgewohnheiten an die nächste Generation! Auch und gerade, wenn du dein Treiben niemanden wissen lässt.

Lebensbereich #3: Leid

In unserer westlichen Wohlstandsgesellschaft hat sich zunehmend die Mentalität durchgesetzt, dass wir eine schmerz- und sorgenfreie Existenz verdienen.

Die Geschichte der christlichen Kirche von Beginn bis in die Gegenwart zeigt, dass sein Evangelium durch leidvolle Erfahrungen ausgebreitet wird.

Spassbremse oder Freudenkiller

Wer den Spass sammeln muss, wird davon nicht satt.

Es ist das Schönste mit einem Menschen zusammen zu sein, der von Gott gesättigt ist.

Was soll auf meinem Grabstein stehen? Er hat nach dem Willen Gottes gelebt und gestorben (Apg 13,36). Das ist das Wesentliche.

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