Zu Studentenzeiten, da waren sie aktiv, und noch einige Monate oder Jahre darüber hinaus. Sie engagierten sich in einer Studentengruppe, in der Jugendarbeit der Gemeinde. Sie besuchten Gebetsgottesdienste, lasen in der Bibel.
Dann haben sie ihren Berufspfad eingeschlagen, irgendwann geheiratet. Mit den Jahren begannen sie, dem einen oder anderen Gottesdienst fernzubleiben. Es war doch sonst so viel los. Die Bibel lag unbenutzt herum, einige vergassen sie sogar in einer Veranstaltung. Sie fehlte nicht mehr.
Parallel dazu wurden sie Predigt- und Gottesdienstliebhaber. Sie erkannten genau, was in der Gemeinde und an der Predigt mangelte. Ohne es richtig zu bemerken, wurde sie zu kritischen Beurteilern – und Aussenstehenden. Sie wussten genau, was ihnen nicht passte. Doch sie rechneten sich nicht mehr zur Herde, noch stellten sie sich länger unter das Wort Gottes. Zunehmend begannen sie sich an der Rigidität der frommen Ethik zu ärgern.
Die evangelistische Kraft war schon länger erloschen. Sie lebten ihren Glauben dem Namen nach. Doch warum sollte jemand anders davon erfahren? Da gab es einige, nun gut, die blieben fromme Streber. Es haftete ihnen etwas Gesetzliches an. Wie gut, mit solchen Spezies nicht mehr zu viel zu tun zu haben.
Die nächste Lebensetappe war ins Land gezogen. Kleinfamilie, ein, zwei Kinder. Anschaffungen wurden getätigt, vielleicht ein Haus gekauft, teure Urlaube verbracht. Beide Ehepartner gingen arbeiten. Wenn der eine die Weiterbildung abgeschlossen hatte, begann der andere damit. Sie gaben sich die Türklinken in die Hand.
Zusammengefasst: Die Säkularisierung hat ihr Werk getan, die Anpassung gesiegt. Die Hausgötzen sind installiert. "Wir sind nicht mehr so eng." Was aber ist auf der Strecke geblieben? Die Heiligung! Die Bitte nach dem Wunsch, Jesus immer mehr zu lieben.
Klar, Ersatzwerte bleiben und wirkten nach. Gemeinschaft, solide Arbeit, Ansammeln von Kapital, Erreichen von Ausbildungszielen. Die Energie hat sich innerweltlich neu verteilt. Innerlich aber sehnen sie sich nach Erneuerung, seufzen unter dem Trott des Alltags. Sie merken, dass alles Erreichte sie doch langweilt und sie sich ablenken.
Gefühlt in dieser Lage? Ich tue es nicht oft, an dieser Stelle jedoch ganz entschieden. Kehre um und tue Busse! Bitte deinen Schöpfer, dass er dich rettet. Vielleicht war das bisher alles nur äusserlich, nur soziologisch. Bitte Ihn, dass er dich rettet und deine Wünsche neu zu formen beginnt. Die Kraft des Evangeliums ist genug, um unser ganzes Leben zu verändern.