Zitat der Woche: Erkenntnis Gottes durch die Schöpfung und das Gewissen

Passendes Buch:

Hier klicken

Eine der sorgfältigsten mir bekannten Abhandlungen über die Erkenntnis Gottes findet sich in den beiden ersten Kapiteln der Systematischen Theologie von Douglas Kelly (Systematic Theology (Volume 1): Grounded in Holy Scripture and understood in light of the Church). Ich habe die Kapitel im Herbsturlaub erneut durchgearbeitet. Die zusammenfassende Einleitung ins zweite Kapitel hat es in sich. Jeder Satz will überdacht sein.

Ein unausweichliches Empfinden religiöser Verpflichtung wird von der gesamten Menschheit empfunden.
Es entsteht durch die Gegenwart des dreieinigen Gottes, der in der äußeren Schöpfung und im inneren Gewissen auf uns einwirkt.
Altes und Neues Testament bezeugen eine gewisse bindende Gotteserkenntnis innerhalb heidnischer Völker.
Dieser Drang von Gott oder “Offenbarung” wird traditionell als “natürlich” oder “allgemein” (aus der Schöpfung und dem Gewissen; nonverbal) und als “übernatürlich” oder “speziell” (der Bundesgemeinschaft gegeben; verbal) bezeichnet.
Die Sünde hat dazu geführt, dass Menschen das, was sie von Gott in der Natur wissen, in selbstsüchtigen Richtungen falsch interpretieren.
Aber Gott hat von Anfang an eine Bundesgemeinschaft geschaffen, der eine gnädige persönliche Beziehung zu ihm sowie Worte gegeben wurden, durch die sie ihn und seinen Willen verstehen können.
Versuche zu erklären, wer Gott abgesehen von dieser Gemeinschaftsbeziehung und der verbalen Offenbarung der Dreifaltigkeit ist, reichen nicht aus.
Der dreieinige Gott in seinem ganzen Sein, Wirken und seinen Wegen wird nur in einer rettenden Bundesbeziehung zu ihm richtig erkannt.
Aus dieser Perspektive ist das Universum mit seiner Verständlichkeit und Zuverlässigkeit nach oben hin offen und nicht in sich selbst abgeschlossen.
Eine Seinsebene nach der anderen ist offen für eine weitere, höhere Ebene.
Letzten Endes wird das Universum selbst durch seinen Schöpfer und Erhalter dazu gebracht, als ein Mittel zu wirken, um die gläubige Menschheit in die Glückseligkeit der persönlichen Beziehung zur Trinität zu bringen.
Diejenigen, die sich in dieser bevorzugten Position befinden, haben den Auftrag, das Licht der übrigen Menschheit zu verbreiten, sie zum Glauben und zur Umkehr aufzurufen.

Und noch das englische Original:

An inescapable sense of religious obligation is felt by all mankind. It arises from the presence of the Triune God pressing upon us in external creation and internal conscience. Old and New Testaments testify to a certain binding knowledge of God within pagan nations. This pressure from God or ‘revelation’ has traditionally been spoken of as ‘natural’ or ‘general’ (from creation and conscience; non-verbal) and ‘supernatural’ or ‘special’ (given to the covenant community; verbal). Sin has caused humans to misinterpret what they know of God in nature in self-serving directions. But God has from the beginning established a covenant community, to whom has been given a gracious personal relationship with Him and words by which to understand Him and His will. Attempted explanations of who God is apart from this community relationship and verbal revelation of the Trinity are inadequate. The Triune God in all His Being, works and ways is properly known only in a saving, covenant relationship to Him. From this perspective, the universe, with its intelligibility and reliability, is found to be open upwards, not closed in upon itself. One level of being after another is open to yet a higher level. Ultimately the universe itself is caused by its Creator and Sustainer to function as a way of bringing believing mankind into the beatitude of personal relationship with the Trinity. Those in this favoured position are commissioned to spread the light to the rest of mankind; to call them to faith and repentance.