Input: Wie hältst du es mit dem Lesen?

Ich lese seit Jahrzehnten. Leidenschaftlich. In Gesundheit und Krankheit, Lust und Unlust, konzentriert und zerstreut. Ich liebe es in die Gedanken- und Lebenswelt anderer Menschen anderer Zeiten und Orte eintauchen zu können. In einem Seminar in einer christlichen Schule (2022) legte ich dar, wie Lesen den Denk- und Handlungsspielraum erweitert.

Karl Schudt und Scott Hambrick unterhielten sich darüber, wie sie es mit dem Lesen hielten.

Hier sind einige Hinweise, die  mir hängen bleiben:

  1. Lies zur Entspannung; Krimis, Fiction, Heimatromane. Nütze dazu Randzeiten – z. B. vor dem Schlafengehen.
  2. Lass Inhalt, Gestalt – gewissermassen den Seins-Gehalt eines Buches – auf dich wirken. Es lohnt sich darüber nachzudenken und auszutauschen.
  3. Sorge für einen geeigneten Lernplatz und Lerninstrumente. Es kann ein Sessel sein, ein Stehpult. Gerade so wichtig ist eine geeignete Aussicht. Dafür sorge ich auch unterwegs.
  4. Die einen Bücher sollen einfach gelesen oder sogar wiederholt genossen werden. Andere wollen mit Markierungen, Schlagwörtern, Begriffen oder Fragen ergänzt sein. 
  5. Halte Ablenkung fern. Lesen mit Netzzugriff erhöht die Gefahr der Aufmerksamkeitszersetzung.
  6. Lass dir Zeit zum Lesen. Zu Beginn liest sich ein Klassiker aus einer anderen Zeit nicht einfach. Du kämpfst dich Seite und Seite vorwärts. Doch: Es gilt sich mit anderen Gedankengängen vertraut zu machen. Was du dir aneignest, erkämpfst, eroberst, gehört dann auch dir.
  7. Plane über längere Strecken: Monate, Jahre oder gar Lebensphasen. Was in Regelmässigkeit über einen grossen Zeitraum getan wird, wirft erst “Dividenden” ab.
  8. Lies Texte gegen dich. Suche nicht in erster Linie nach Bestätigung der eigenen Thesen; verfolge Gedankengänge bis zum Schluss. Und ja, “not agree” ist legitim, sogar gefordert.