Thomas K. Johnson gibt im kurzen Aufsatz „Interpreting the Ten Commandments“ wichtige Hinweise für das Verständnis der Zehn Gebote:
- Die Begrenzung ermöglicht einen enormen Spielraum für das Positive!
Beispiel: Das siebte Gebot schreibt vor, dass ich die Ehe mit meiner Frau nicht brechen soll. Doch sie enthält keine detaillierten Anforderungen, wie ich die Beziehung zu meiner Frau im Jahr 2012 gestalten soll. - Ein direktes Verbot macht die Selbstrechtfertigung schwieriger.
Beispiel: Seit dem Sündenfall sind wir Menschen darauf programmiert uns selbst zu rechtfertigen und die Schuld reflexartig von uns abzuschieben. Ich erlebe dies täglich mit meinen Söhnen. Gefragt nach dem Grund eines Verhaltens, geben sie oft als erstes zur Antwort: „Mein Bruder hat…“ Wenn wir ehrlich sind, entdecken wir das gleiche Muster bei uns Erwachsenen. Wir wissen es nur besser zu verbergen. - Wir werden mit unserer Sündhaftigkeit konfrontiert.
Beispiel: „Du sollst nicht töten.“ Manche antworten darauf, dass sie noch nie jemanden umgebracht haben. Gott sei Dank hält er uns in den meisten Fällen von dieser letzten Konsequenz ab. Aus anderen Stellen des Alten und des Neuen Testaments wird aber klar, dass das Töten in den Gedanken beginnt: Schlechte Gedanken über andere bringen Hass und Bitterkeit hervor (siehe dazu der Kommentar von Jesus in Matthäus 5,21ff). Das Gesetz hält uns deshalb einen Spiegel vor: Wir übertreten die Ordnungen Gottes am laufenden Band. - Jedes der 10 Gebote schützt eine Dimension von Gottes Schöpfungsordnung – und damit auch uns selbst.
Beispiel: Wenn uns Gott auffordert, wöchentlich einen Ruhetag einzuschalten, kommt dies letztlich unseren Beziehungen und unserem Körper zu Gute.