Eine Frau aus unserer Gemeinde fragte mich vor einigen Tagen, was ich mit der Aussage gemeint hätte “Frauen, lasst den Männern mehr Raum”. Ich habe darüber nachgedacht und beginne hier mit einer kleinen Serie. Der erste Bereich: Männer sind oft nicht gewohnt, die Konfliktlösung konstruktiv und geistlich anzuleiten.
Die zentrale Frage aller Schwierigkeiten, auch der Ehekonflikte, lautet: Wie kann das Evangelium diesen Lebensbereich durchdringen? Diese Frage ins Zentrum der Überlegungen zu rücken ist Teil der dienenden Leiterschaft des Mannes.
- Zunächst zwei Fragestellungen zum Verständnis des Konfliktes: Warum kämpfst du? Wer bist du, dass du den anderen richtest?
- Die erste Phase besteht jeweils in einer ausgedehnten Aussprache. Hier ist ratsam genug Zeit einzuplanen. Sichtweisen sollen dargelegt, Gefühle geäussert werden.
- In einem zweiten Teil ist es unheimlich förderlich, dem Partner dessen Sichtweise in eigenen Worten zusammen zu fassen. Das bedingt genaues Zuhören.
- Während des Konflikts fallen immer wieder unbedachte Äusserungen. Sie verhindern eine Lösung. Darum: Gleich bereinigen!
- Beim Ausräumen von Konflikten stossen beide Partner immer wieder auf biografische Muster – Charakterzüge, die mit Persönlichkeit und Prägungen zu tun haben. Ich habe gemerkt, dass die Berücksichtigung und Wertschätzung solcher Unterschiede zum gemeinsamen Wachstum beitragen.
- Wir unterbrechen unsere Diskussionen immer wieder um zu beten. Einerseits bekennen wir Verfehlungen. Und andererseits bitten wir um Hilfe für Angelegenheiten, die wir nicht heute oder morgen lösen können.
- Am Schluss vollziehen wir einen fröhlichen Tausch.
- Als „Familienoberhaupt“ bin ich dafür verantwortlich, dass eine Aussprache mit gemeinsamen Abmachungen beendet wird.
Hier noch einige Hinweise, welche Faktoren eine konstruktive Konfrontation verhindern können.