Jesus erschien nach seiner Auferstehung nicht der ganzen Welt, auch nicht dem römischen Statthalter Pilatus oder dem Hohen Rat, der ihn verurteilt hatte. Nein, er erschien seinem Jüngerkreis, um sie von der Tatsache seiner Auferstehung zu überzeugen! Das Paradoxe an der Situation war: Diejenigen, die am ehesten von seiner Auferstehung ausgehen konnten, zweifelten daran: Die Jünger hielten den Bericht der Frauen, die Jesus zuerst begegnet waren, für Frauengeschwätz (Luk 24,10+11). Thomas konnte nicht glauben, ehe er gesehen hatte (Joh 20,24-29). Und das Erstaunlichste: Noch zum Zeitpunkt, als Jesus in den Himmel auffuhr und seinen Jüngern den Befehl gab, seine Mission weiter zu führen, lesen wir:
Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa, auf den Berg, wohin Jesus sie befohlen hatte. Und als sie ihn sahen, warfen sie sich nieder; einige aber zweifelten. (Matthäus 28,16+17)
Dieser Bericht ist umso erstaunlicher, als Jesus ihnen nicht nur mehrmals seinen Tod und seine Auferstehung angekündigt hatte, sondern ihnen nach seinem Tod erschienen war und ihnen nochmals einen detaillierten Bericht über den heilsgeschichtlichen Wendepunkt gegeben hatte (Apg 1,3).