Den Einkauf erledigen; die Kleinen füttern; Windeln wechseln; das Auto putzen; neue technische Geräte anschaffen; mit den Kindern rammeln; den Boden feucht aufnehmen; auch mal das Bügeleisen in die Hand nehmen. So muss der zeitgemässe Hausmann amten. Die Partnerin überlegt sich stets: Was habe ich davon? Wie kann ich noch…? Das wichtigste Beurteilungskriterium scheint darin zu bestehen, endlich wieder mal einen Abend mit Freundinnen zu verbringen, ins Kino zu gehen oder eine inspirierende Weiterbildung zu absolvieren. Dies gilt vor allem für die Kleinkindphase. Nachher gehen die beiden Partner beide wieder voll ihren eigenen Interessen nach. Das Kind muss schliesslich seinen Weg finden.
In den Disziplinen, die oben beschrieben waren, da ich gebe offen zu: Da war (und bin) ich nicht stark. Meine Frau deckte einen Grossteil dieser Aufgaben ab. Dafür habe ich herbe Kritik eingesteckt, zum Teil zu Recht, zum Teil zu Unrecht. Lasst mich einmal eine Beobachtung schildern: Manche Väter bleiben bei dieser rein äusserlichen Versorgung des Nachwuchses stehen. Meine Frau hat mich – in Absprache – für andere Aufgaben freigesetzt: Der inhaltlichen und charakterlichen Begleitung der Söhne. Nicht für die Zwischengeräusche habe ich auf den Plan zu treten, sondern dann, wenn sich der Wind dreht oder sich Weichen stellen.
Zieht ein Konflikt auf? Der Vater geht hin. Er klärt mit den Beteiligten die Rollen, durchbricht gehütete Eigeninteressen, versucht mit Fragen Motive aufzudecken. In diesem Prozess kriegt er manchmal selbst etwas ab. Besteht Lernunwille? Dann wird das Gespräch wird gesucht. Verzweiflung, Faulheit, Ehrgeiz werden thematisiert. Steht ein Kind bei seiner eigenen Stillen Zeit an? Der Vater setzt sich hin, geht den Ursachen nach. Muss ein Kind zu Unrecht einstecken? Der Vater ist gefordert, den Ursachen der Entmutigung und der Unfähigkeit, selber hinzustehen, nachzugehen. Wird die Mutter mit Forderungen unter Druck gesetzt? Der Vater stellt sich vor die Mutter und klärt, weshalb es dazu gekommen ist. Hat sich das Kind ein Ziel gesteckt? Der Vater ist für die Zielklärung verantwortlich. Er regt das Kind bei der Planung, Etappierung und Überprüfung der Umsetzung an.
Ich kann versichern: Diese Tätigkeiten sind härteste Arbeit. Es braucht Durchhaltewillen und vor allem ständiges Gebet. Der Vater steht oftmals selbst wie ein Esel am Berg da. "Die Kirche sorgt für die religiöse Erziehung der Kinder." So denken manche Väter. Was für eine Lüge! Für Bildung, aber auch für religiöse Erziehung kommt dem Elternhaus die Schlüsselrolle zu. Man kann delegieren, jedoch nie die Verantwortung abgeben. Der Vater trägt die Letztverantwortung für die Familie.