Diesen Aufsatz betrachte ich als einer meiner wichtigsten. Die Wahrheitsfrage ist allen anderen vorgelagert.
Die Menschen in unserer Gesellschaft haben einen doppelten inneren Wahrnehmungsfilter eingebaut:
- Die sichtbare Welt ist unseren Sinnen zugänglich (messbar) und darum objektiv.
- Die moralische Ordnung kann nicht durch die Sinne erfasst werden (nicht messbar) und basiert darum auf subjektiven Gefühlen. Sie ist allerdings erfahrbar, auch wenn sie nicht wörtlich wahr sein muss. Damit ist auch die Religion eine soziale Konstruktion, die den emotionalen Bedürfnissen der Menschen begegnet.
Diese Trennung von Werten und Fakten ist der Schlüssel, um den übergeordneten Denkrahmen unserer Gesellschaft zu verstehen. Sie gehört zur kulturellen Luft, die wir ständig einatmen.