Hanniel hirnt (7): Mein Ordnungsperfektionismus

Ich schiebe eine Acht-Minuten-Episode zum Thema nach. Das Stichwortprotokoll:

  • Mein innerer Anspruch: Tadellos aufgeräumter Innenbereich; von klein auf gehegte Überlebensstrategie in einer Grossfamilie; führte mich schon in Kindheitstagen zu druckvollem Auftritt gegenüber Geschwistern. Es handelt sich um eine tief sitzende Gewohnheit, verstärkt durch Familienposition (Ältester) und durch Charakter (hohes Pflichtbewusstsein und Ehrgeiz).
  • Die entscheidende Frage: Wem diene ich damit? Mir selbst! Es geht darum Herrschaft und Sicherheit zu erlangen.
  • Wenn ich diese Seite weiter pflege, besteht die Gefahr der Verhärtung: Tyrannisches Verhalten, Unbarmherzigkeit gegenüber meiner hart arbeitenden Frau und sich starl verausgabenden Kindern. Diagnose: Es ist schmaler Grat bis zum Götzendienst am eigenen Ich.
  • Mögliche Massnahmen der Verhaltenstherapie: Schaffe eine aufgeräumte Zone (was ich auch umgesetzt habe); lerne es auszuhalten (ständige Übung) etc.
  • Viel zentraler: Schuldbekenntnis, keine "Bedeckung" durch Überkompensation, sondern: Blick auf eigene Zonen der Unordnung. Überlege dir, welche Art der Ordnung der ganzen Familie dient, besser vor Gott leben zu können.
  • Wird sich die Bewertung mit der Zeit ändern? Vielleicht ja. Akzeptiere jedoch die aktuelle Bewertung, um von Moment zu Moment aus seiner Gnade zu leben. Äusserlich wird der Unterschied nicht sehr einsichtig sein. Wer kriegt es in den Griff? Der autonome Mensch der Moderne beseitigt sein "Problem" womöglich effizienter und nachhaltiger.
  • Mich prägt die Formulierung des Westminsterbekenntnisses, Art. 16.7: Wem diene ich (Ziel)? Nach wessen Standard geschieht es (Standard)? Kommt es aus dem durch den Glauben gereinigten Herzen (Motivation)?