Kolumne: Das ist mir zu kompliziert

Einfach wollen wir sein. Glaube, und du wirst gerettet.
Die schwierigen Fragen zu stellen, das uns Frommen weniger gut an.
Vielleicht noch weniger, auf Antworten zu warten und um sie zu ringen.
Zweifeln ja, doch lieber an der Kirche, bevorzugt an den anderen.
Den iPad können wir bedienen, doch wehe es kommt eine Frage, auf die es keine Standardantwort gibt!
Einfach haben wir es uns gemacht.
Der Zweck heiligt die Mittel.
Funktioniert’s, ist es erlaubt.
Stimuliert’s, bekommt es den Stempel „approved“.
Alles ist gut, was nicht über 20 Minuten dauert.
Kulturell sind wir abgehängt, die Quittung für unsere „me too“-Strategie.
Stellen wir uns den komplexen Themen. Komplex?
Ohne unzulässige Vereinfachung.
Ohne Ausflucht einer Situationsethik.
Ohne über das hinausgehen zu wollen, was Gott zugeteilt hat.
Also:
Wenn du’s nicht im ersten Atemzug versteht – lies es nochmals und dann ein drittes Mal.
Bitte Gott um Einsicht.
Sei nicht verwundert, wenn es Monate und gar Jahre dauert.
Schreibe die Fragen auf.
Formuliere sie nochmals genauer.
Gib dir Rechenschaft darüber ab, was dir klar ist und was noch nicht.
Frage andere Menschen.
Frage zurück, auf welchen tragenden Säulen der Bibel ihre Auffassung beruht.
Lass dich nicht mit der ersten Antwort abspeisen.
Bitte um ein williges Herz, den Ort einer Erkenntnis nie ohne eine Tat zu verlassen.
Gewohnheiten wollen geändert werden.
Kopflastig, intellektuell?
Die ausdauernden Beter,
die tiefen Bibelschürfer,
die neugierigen Frager,
die Zuversichtlichen und Vertrauensvollen
habe ich noch selten unter den Gelehrten gefunden.
Beginnen wir Gott auch mit unserem Verstand zu dienen.
Er ist ein Gottesgeschenk.