In den ersten fünf Abschnitten seines berühmten Buches “Das Christentum schlechthin” (den Titel “Pardon, ich bin Christ” finde ich sehr unpassend; engl. Mere Christianity) wird über die Frage eines universalen Moralgesetzes nachgedacht.
Lewis stellt fest.
Immer wenn Sie jemanden treffen, der behauptet, er glaube nicht daran, dass es Recht und Unrecht wirklich gibt, werden Sie feststellen, dass derselbe Mensch das im nächsten Atemzug zurücknimmt.
Wie denn?
Vielleicht bricht er ein Versprechen, das er Ihnen gegeben hat, aber wenn Sie versuchen, ein Versprechen ihm gegenüber zu brechen, wird er sich im Nu beklagen: «Das ist nicht fair!»
Im Moment, in denen jemand von Fairness spricht, muss er etwas haben, woran er dies misst.
… er beruft sich auf irgendeinen Verhaltensmaßstab und geht davon aus, dass dieser auch der anderen Person bekannt ist.
Dass es diesen Massstab gibt, zeigt die übliche Reaktion des Gegenübers. Dieser sagt nicht:
«Steck dir deinen Maßstab sonst wohin.» Stattdessen versucht er fast immer, plausibel zu machen, dass sein Verhalten in Wirklichkeit gar nicht gegen den Maßstab verstoße, oder wenn doch, dass es irgendeine besondere Entschuldigung dafür gebe.
Schlussfolgerung:
(B)eide Seiten (haben) eine Art Gesetz oder irgendwelche Regeln über Fairness und Anstand oder eine Moralvorstellung im Kopf, wie auch immer man es nennen will, über die sie sich im Grunde einig sind.
Allerdings fügt Lewis hinzu:
Niemand von uns hält das Naturrecht wirklich ein.
Interessiert?
- Zu meiner Rezension “Pardon, ich bin Christ”.
- George Marsden hat in der Reihe “Lives of Great Religious Books” eine Biografie zur Geschichte von “Mere Christianity” verfasst (meine Rezension).