Dieses Thema beschäftigt mich seit Jahren. Ich ringe um “Charakterführerschaft”, denn meine Gewohnheiten prägen Denken und Handeln.
Zuerst die inhaltliche Standortbestimmung:
- In welchen sozialen Netzen halte ich mich a) auf welchen inneren Anstoss hin und b) zu welchen Tageszeiten auf?
- Welche Spiele faszinieren mich? Weshalb? Welche Spielzüge besonders? Was waren innere Höhen- und Tiefflüge?
- Welche Werbungen kommen mir sofort in Erinnerung? Weshalb? Gibt es eine Hauptbotschaft der gespeicherten Bildabfolgen?
- Welche Youtube-Kanäle peile ich regelmässig an? Weshalb?
- Nach welchen Ereignissen suche ich (mehr oder weniger) unbewusst, um mich zu erheitern oder abzulenken (Sport, Politik, Unterhaltung)?
Dann zum Spannungsfeld zwischen Virtualität und Wirklichkeit:
- Wann und wo verschwimmen Realität und Fiktion? Nehme ich dies auch bei anderen Menschen in meinem nahen Umfeld wahr?
- Frage enge Freunde, welche Wirkung meine Darstellung in den sozialen Medien hinterlässt? Noch besser: Bitte Gott darum, dass ein Feind bei Gelegenheit eine schonungslose Spiegelung vornimmt.
- Welche Spannung besteht zwischen dargestellter Leistung (Beruf ebenso wie in der Freizeit) und der inneren Verfassung?
- Inwiefern verlange ich nach “Rückfütterung” durch Likes und sonstige Aufmerksamkeit? Was passiert, wenn dies nicht eintrifft?
- Wenn ich meine (Denk-)Gewohnheiten mit denen vor 10 Jahren vergleiche: Wie haben sie sich durch die virtuellen Aufenthalte verändert?
Mehr zum Thema: “Wie das Smartphone unser Leben verändert” (Vortrag 2018); “Ich wachte auf und griff zum Smartphone” (Vortrag 2019); “Visuelle Kultur und unsere Spektakel” (Vorlesung 2020)