Diese Tage sind ein besonders guter Nährboden für das Unkraut von Verschwörungstheorien. Ein befreundeter Arzt schreibt: «Dies ist genau der Zeitpunkt an dem schon immer der Typus Dr. Wichtigtuer an seinem Stammtisch auf offene Ohren gestossen ist. Das Problem heute ist, dass die reichweitenschwachen Dr. Wichtigtuer auf den Plattformen der Verschwörungs-Influencer dramatisch hohe Reichweiten generieren.»
Ich bin gefragt worden, wie ich damit umgehe. Ich befrage mich selbst:
- Was ist der Kern der Theorie in wenigen Sätzen, so dass es ein achtjähriges Kind versteht?
- Woher habe ich diesen Gedanken?
- Welche Quellen werden bei meiner Bezugsquelle genannt?
- Was spricht mich besonders an? (Welche Ängste werden adressiert?)
- In welcher Situation befinde ich mich (familiär, beruflich, kirchlich, politisch)? Welche Enttäuschungen habe ich zu verkraften?
- Welche spekulativen Elemente enthält die Theorie?
- Wieviel Zeit investiere ich? Wovon lenken mich diese Gedanken ab?
- Wie könnte ich diese Zeit und Energie in andere investieren?
- Wie könnte das Evangelium auf die Gesetzesbotschaft der Theorie angewendet werden? Welche Hoffnung entsteht, die Kraft für den heutigen Tag verleiht?
- Wie begegne ich Menschen, die mich von den Gedankengängen überzeugen wollen (inneres Erschrecken vs. lächerliche Handbewegung)?