Vor einer Weile habe ich mündlich in einer Stunde eine Antwort formuliert, was die Spezifikas reformatorischer Theologie seien. Daraus ist eine siebenteilige Artikelserie «Was ist denn, bitteschön, reformatorische Theologie?» entstanden.
Daraufhin habe ich Kritik von zweierlei Seiten bekommen: Die einen stören sich daran, dass über eine „evangelikale“ Position hinaus für eine reformatorische Sichtweise weitere Präzisierungen vorgenommen werden. Die anderen hielten sich daran auf, dass ich nicht exklusiv von einem reformierten Bekenntnis aus argumentiert habe. Es war mir jedoch ein Anliegen, eine eigenständige Antwort zu formulieren und dabei die Schwerpunkte zu betonen, die eine explizit reformatorische Sichtweise angesichts der Fragen der Gegenwart setzt.
Ich kann es an dieser Stelle nur erneut betonen: Eine von den Problemen unserer Gegenwart abgelöste Darstellung birgt eine grosse Gefahr. Sie unterstützt in der Entwicklung eines rechthaberischen, auf einige «Eingeweihte» beschränkten Kreises. Sie wendet die Kraft des Evangeliums nicht auf unser tägliches Leben an. Das gesamte Leben gehört unserem Herrn. Ich fürchte mich vor Erstarrung und «Folklore». Rechtes Denken ohne rechtes Handeln führt vom rechten Denken weg, wie ich es vor Jahren formulierte.