Predigt: Hauptlinien des Eheverständnisses

David Jany “Das Geheimnis der Ehe” (42 Minuten)

Einstieg: Der Prinz befreite die Prinzessin – “and they lived happily ever after”. Jeder weiss, dass dies gelogen ist. Der Alltag kommt, auch im Leben des Prinzen. Im Märchen gibt es jedoch keinen Platz dafür, in der Bibel umso mehr.

  1. Das Design der Ehe

Manche stürzen sich auf die Aussage «Frauen, ordnet euch unter». Die meisten Verse handeln jedoch von Jesus und seiner Gemeinde. Es geht also nicht um einige Ehetipps.

Paulus bezieht sich in diesem Abschnitt auf die Schöpfung (siehe diese Predigt). Kurzgefasst: Er schuf Mann und Frau gleichwertig, in gleicher Würde, nicht als zwei Pole, sondern einander ergänzend.

Dies sind vier Grundüberlegungen zur Ehe:

  1. Gott selbst ist der Erfinder. Es lohnt sich darüber nachzudenken, wie Er es sich gedacht hat.
  2. Die Ehe ist ein Bund zwischen Mann und Frau, kein Vertrag (mit Bedingungen “wenn ich mich wohl bei dir fühle”)
  3. Ehe ist nicht ewig, sondern für dieses Leben; jede Ehe wird geschieden. Sie ist kein Möbelstück, ich will ihr heute Sorge tragen.
  4. Beide werden aneinander schuldig. Zwei Sünder geben sich das Ja-Wort. Ich habe Eigenschaften, die meiner Ehe schaden.
  1. Das Miteinander der Ehe

Nach Eph 5,21 geht es um gegenseitige Liebe und Achtung.

  • Ohne Achtung kommt es zu Grenzüberschreitung, z. B. durch Gewalt in der Ehe; wenn man alle Gewaltformen in Ehen mitberücksichtigt, sind Männer und Frauen gleichauf.
  • Ohne Liebe verwandeln sich alle Erläuterungen des Abschnitts in Kälte.

An den Mann: Die Frau ist kein Besitz des Mannes, sondern in enger Partnerschaft (28).Wie trage ich dieser Ehe Sorge? Wie kann ich ihre Bedürfnisse und Ängste ernstnehmen?

An die Frau: Sich unterordnen bedeutet den Mann zu achten. Männer sind längst nicht so sicher, wie sie manchmal wirken. Oft genug werden sie von der Frage zerrissen: Leiste ich genug? Innerlich sagen sie sich: «Ich bin längst nicht so gut wie die anderen.»
Achtung kann man nur schenken, nicht einfordern.

  1. Das Vorbild der Ehe

Die Ehe hat ein Vorbild, nämlich etwas Grösseres als die Ehe selbst: Jesus und seine Gemeinde. Das bedeutet: Die Ehe kann unsere tiefsten Bedürfnisse nicht stillen. 

Die ungesunden Folgen einer falschen Erwartung können sich darin zeigen zu kritisieren oder zu kompensieren.

In erfüllenden Ehen ist die Versuchung noch grösser, alles an die Beziehung zu hängen: «Sei bitte so, wie ich dich brauche.»

Es ist eine Tatsache gerade in einer Stadt, dass Heirat ein Sonderfall ist; die Mehrheit lebt ohne Partner. Auch hier kann sich eine falsche Erwartung festsetzen: «Wenn ich nur einen Partner hätte, dann…»

  1. Die Erfüllung der Ehe

Nirgends werde ich so gespiegelt wie in der Ehe. Als begnadigte Sünder stellen wir fest: Da ist noch so viel Ungesundes da. Manche haben eine Scheidung durchlebt. Das ist eine der erschütterndsten menschlichen Erfahrungen.

Ehe zeigt auf den, der alles für uns sein will. Ich bin mit Gott im Bund – es gibt nichts Tieferes und Erfüllenderes. So kann Ehe zur Gnadenerfahrung werden.

Jesus und seine Gemeinde: 

  • Es ist ein ewiger Bund,
  • einseitig geschlossen,
  • selbst bei Untreue; nur ich kann an Ihm schuldig werden
  • Er gibt das, was ich zutiefst nötig habe,