Neujahr: Aufschieberitis – so erleichterst du dir den Start

Am Altjahrsabend liest jeder von uns ein Zitat aus einem Buch vor. Meine Frau wählte von Fabian Grolimund “Vom Aufschieber zum Lernprofi: Bessere Noten, weniger Stress, mehr Freizeit”. Ich notiere einige Punkte aus diesem Kurzvideo, ergänzt um eigene Einwürfe.

Misslingens-Bedingungen

  • Innerer emotionaler “Track Record”: Es gelingt nicht in die Arbeit hineinzukommen.
  • Selbsteinreden: “Nur noch kurz, dann fange ich an.” Später: “Jetzt fange ich kurz an.”
  • Überschätzung: Man nimmt sich zu viel vor. “Der ganze Tag soll mit Lernen verbracht werden.”
  • Innere Bilder: Dann wird die innere Vorstellung gepflegt, wie anstrengend dies werden wird.
  • Erinnerungen … werden wach, als das letzte Mal auf den letzten Drücker unter Schlafentzug eine Arbeit beendet werden musste.
  • Erneute mentale Entspannung: “Nur noch kurz…”

Falsche Vorstellungen konfrontieren

  • Aufschieber glauben, bis zur Erschöpfung dranbleiben zu müssen.
  • Der emotionale Engpass wird über die Vorstellung immer wieder in die Gegenwart katapultiert.

Neue Haltung

  • Sofortstart: “Ich fange mal an und lerne 10 Minuten; wenn ich reinkomme, mache ich weiter; wenn nicht, darf ich wieder aufhören.”
  • Erwartungen anpassen: “10 Minuten sind mehr als nichts.” Man kann eine Konzeptskizze anfertigen oder einige Ideen niederschreiben. Dafür muss ich nicht an einem leeren Pult in einem sauber aufgeräumten Zimmer sitzen. (Mir kommen die besten Ideen oft unterwegs oder mittendrin. Da nehme ich mir genau diese kurzen Zeitfenster.)
  • Kleine tägliche Beiträge hochrechnen: 10 Minuten pro Tag sind mehr als eine Stunde mehr produktives Arbeiten pro Woche – Zeit, die man normalerweise vertrödelt hätte.
  • Versuche untertags wiederholen
  • Weiterfahren: “Ich hänge gleich noch einen Abschnitt – eine Folie – einige Seiten zum Lesen an. So früh gebe ich nicht auf.”

Es ist erstaunlich, wie viele Aufschieber in dieser Haltung erstmals weiterfahren wollten.

Weiter reflektieren: Vor einigen Jahren habe ich ein einfaches Modell “Die innere Latte” entwickelt. Unter dem populär-psychologischen Stichwort “Perfektionismus” finden sich eine Reihe weiterer Beiträge.