Ein Gefühl ist…

der emotionale Ausdruck dessen, wie wir etwas betrachten, das uns wichtig ist.

Also eine Kombination von Wahrnehmung und Werten.

Joshua Harris, Frosch trifft Prinzession, Gerth: Asslar 2001. (56)

Papablog (80): Gravensteiner

Wir geniessen es, bestimmte Rituale jährlich zu begehen – und das nicht nur an Ostern oder Weihnachten. Ein ganz besonderes Ereignis ist die Fahrt zum Bauern am Stadtrand, um die ersten Gravensteiner zu erwerben. Wir kauften 10 Kilogramm, jeder wusch seinen Apfel im Wasserstrahl des Brunnens. Dann setzten wir uns hin uns genossen – gross und klein – den herrlich saftig-säuerlichen Gravensteiner.

Jeder erschafft sich seine eigenen Irrtümer

Nur darin sind wir ungleich untereinander, daß jeder sich für seine eigene Person seinen eigenen Irrtum erschafft. Aber darin sind wir alle miteinander völlig gleich, daß wir alle von dem einen wahren Gott abgefallen sind und uns wunderlichen Kindereien zugewendet haben!

Daher kommt auch der ungeheure Schlamm von Irrtümern, der die ganze Welt bedeckt und erfüllt. Denn einem jeglichen ist sein Verstand wie ein Labyrinth, und es ist deshalb kein Wunder, daß die einzelnen Völker je in ihre besonderen Irrtümer verfallen sind, ja daß es dabei nicht bleibt, sondern gar einzelne Menschen sich ihre eigenen Götter gemacht haben.

… wenn der Mensch bloß seiner natürlichen Erkenntnis folgt, so kommt nichts Gewisses, nichts Festes, nichts Deutliches dabei heraus, sondern er ist in verworrenen Begriffen befangen, so daß er einen unbekannten Gott anbetet.

Johannes Calvin, Institutio, I,5,11+12

Wie Paulus auf diese menschlichen Voraussetzungen reagiert, ist nachzulesen in Apostelgeschichte 17,16-34.

Papablog (79): Manchmal will ich einfach zu viel

Ich stehe vor sieben auf, leite das Ankleiden und Betten an, frühstücke, erzähle eine Geschichte aus der Bibel. Es bleibt noch Zeit um vor dem Gottesdienst zu baden. Doch nach Absprache mit meiner Frau stellen wir fest: Es würde gehen, doch für den Ruhetag wäre das Programm zu eng. Also heisst es: Zurückfahren, entspannen – ein Programmpunkt weniger.

Papablog (78): Freiraum geben und wieder bündeln

Es gibt Zeiten, in denen wir unsere Jungs ganz eng führen. Denn sonst könnten wir viele Dinge nicht mehr machen: Einkäufe, Ausflüge, Besuche. Es würde viel mehr Zeit für Sammlung und Bereitstellen der ganzen Familie draufgehen. Wir versuchen so abzuwechseln. Zeiten der Ruhe und der Disziplin werden wieder durch Bewegung, Lärm und Freiraum abgelöst. Diese Rhythmisierung bewährt sich sehr.

Es ist nicht alles Gott, was glänzt

Unsere Welt ist eine Götzenfabrik. Die Götzen verzaubern unsere Sinne und unseren Verstand. Wir dienen ihnen gern. Ergeben opfern wir ihnen unser Leben.

Ron Kubsch hat das neue Buch von Tim Keller rezensiert:

In seinem neuen Buch Es ist nicht alles Gott, was glänzt horcht der amerikanische Theologe und Pastor Tim Keller die Götzen aus. Er hört genau hin und erspürt, dass sich unsere Welt im Blick auf die Götzenverehrung nicht wesentlich von der Antike unterscheidet. Jede Zeit hat ihre eigenen Götzen. Im alten Griechenland wurden der Göttervater Zeus oder die Liebesgöttin Aphrodite verehrt. Heute heißen unsere Götter Schönheit, Macht, Geld oder Erfolg. In der Antike waren die Götzenwohnungen Tempel, heute sind es hochgeschossene Bankgebäude, Fitnesscenter oder Stadien.

Papablog (77): Auf den Impuls der Gruppe warten

Es hat immer gereicht, und es würde auch in Zukunft reichen: Das schulische Engagement unseres Zweiten. Er konnte sich zu Hause und im Kindergarten oft in der Gruppe verschlaufen. Er fiel nicht auf, seine Leistung genügte. Doch wer ihn eins zu eins über Dinge befragte und sich seine Leistungen genauer ansah, der war erstaunt – der Junge kann doch mehr! Ja und nein. Bei gewissen Dingen, etwa beim Singen oder auch bei alltäglichen Verrichtungen wusste er nicht, wie er es anstellen sollte. Andere haben es stets für ihn geregelt. Er gewöhnte sich daran auf den Impuls der Gruppe zu warten. Wir freuen uns jetzt darauf, ihn eins zu eins zu trainieren. Die ersten Wirkungen treten schon ein und sind ermutigend!

Die Frage mit dem meisten Zündstoff: Was ist das Evangelium?

Mehr als dreissig Jahre langes Lehren von Theologiestudenten haben mir gezeigt, dass sich die strittigsten Fragen, die sie stellen, von Generation zu Generation unterscheiden -, und das Gleiche gilt für die breitere christliche Öffentlichkeit. … Heute lautet die Frage, die … den meisten Zündstoff bietet: “Was ist das Evangelium?”

D. A. Carson, im Vorwort von Greg Gilbert, Was ist das Evangelium? 3L Verlag: Waldems 2010.

Papablog (76): Nach der ersten Schulwoche…

… sitze ich abends zu Hause und freue mich, wenn ich in die Gesichter meines Nachwuchses blicke. Die Urlaubszeit war nötig, doch die Unterrichtszeit ist auch wieder schön. Ich merke, wie meine Frau mit den Jungs arbeitet, wie geregelt ihr Alltag verläuft. Und ich freue mich besonders über die strahlenden Augen, die mir abends ihre Projekte präsentieren. Da gibt es Zeichnungen, die sorgfältig angefertigt wurden, Geschichten, die nacherzählt werden, Lesefortschritte des Erstklässers, Liegengelassenes, das fertig gemacht wird. Und in einem Abend wurde ein halbes Zeichnungsheft mit Tierbildern gefüllt.