Was beobachte ich für die Folgegenerationen v. a. der 1980er und 90er Jahre? Dies beschreibe ich – nach Worten ringend – in der 22. Folge von „Hanniel hirnt“.
- Sie übernahmen von ihren Eltern die beiden Götzen Wohlstand und Sicherheit. Es geht ihnen nach wie vor darum, möglichst viel Wohlstand zu generieren und nicht gestört zu werden.
- Die damit verbundene Haltung ist jedoch eine andere. Sie betrachten diese (impliziten) Ziele als Selbstverständlichkeit, auf die sie ein Anrecht haben.
- Beim Menschen mit schwacher Bildung stelle ich eine verstärkte Konsumhaltung sowie in der Urteilsbildung eine ausgeprägtere Abhängigkeit von den Medien fest.
- Bei den gut Gebildeten hat sich eine pragmatistische Sicht auf deren (Aus-)Bildung entwickelt: Sie dient der kurzfristigen Sinnstiftung. Sie leben in zwei Welten: In der Welt der Arbeit, stundenmässig beträchtlich, und – für den Rest – in der Welt der Freizeit. Je nach Phase ist mehr Luxus oder Askese (Sport) angesagt.
- Beruf und Freizeit sind selbstgerichtet. Die Liebe zum Nächsten ist de facto "erkaltet". Der Nächste (und auch die Umwelt) sind zwar nicht gleichgültig. Es geht jedoch prioritär um den eigenen Lustgewinn. Ich beobachte ein „Hangeln“ oder „Surfen“ in den beiden Lebensbereichen, mit wechselnden Betonungen. Die Kompassnadel zeigt auf sich selbst.
- Tief verwurzelt und nie in Frage gestellt ist das Dogma des ethischen Relativismus. Jeder erschafft sich nicht nur seinen Sinn, sondern ist im Recht und sogar in der Pflicht sich „sein gutes Leben“ zu schaffen. Die Bewertungshoheit liegt beim Einzelnen.