Input: Die Zeichen Aslans

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Ich habe mich erneut mit den Zeichen Aslans auf Jills Reise zum verschollenen König (Der silberne Sessel, Bd. 6 der Narnia-Chroniken) beschäftigt. Sie sind eine hilfreiche Analogie zur Pflege der geistlichen Disziplinen.

Nach der Bekanntgabe der vier Zeichen musste Jill sich diese einprägen.

Da der Löwe offenbar geendet hatte, fand Jill, sie sollte etwas sagen. Also sagte: »Vielen Dank. Ich habe verstanden.« »Kind«, erwiderte Aslan mit freundlicherer Stimme als bisher, »vielleicht hast du noch nicht ganz so gut verstanden, wie du denkst. Aber der erste Schritt ist, es dir einzuprägen. Wiederhole mir in der richtigen Reihenfolge die vier Zeichen.« Jill versuchte es, bekam es aber nicht ganz hin. Also berichtigte sie der Löwe und ließ sie die Zeichen immer aufs Neue wiederholen, bis sie sie perfekt aufsagen konnte. (Kapitel 2)

Jill wird aufgefordert, diese täglich zu bestimmten Zeiten zu wiederholen.

… zuerst erinnere dich, erinnere dich, erinnere dich der Zeichen. Sag sie dir selbst vor, wenn du am Morgen aufwachst und wenn du dich abends niederlegst und wenn du mitten in der Nacht erwachst. Und was dir auch Merkwürdiges widerfahren mag, lass dich durch nichts davon ablenken, den Zeichen zu folgen. (Kapitel 2)

Sie wird davor gewarnt, dass die Zeichen auf dem Weg anders als erwartet aussehen.

… dann gebe ich dir noch eine Warnung mit auf den Weg. Hier oben auf dem Berg habe ich klar und deutlich zu dir gesprochen. In Narnia werde ich das nicht oft tun. Hier auf dem Berg sind die Luft und dein Verstand klar. Je tiefer du nach Narnia hinabsinkst, desto dicker wird die Luft werden. Pass gut auf, dass dir das nicht den Verstand verwirrt. Und die Zeichen, die du hier kennengelernt hast, werden ganz anders aussehen, als du es erwartest, wenn sie dir dort begegnen. Darum ist es so wichtig, dass du sie dir gut einprägst und nicht auf den äußeren Schein achtest. Erinnere dich der Zeichen und glaube an die Zeichen. Nichts sonst ist von Belang. (Kapitel 2)

Auf dem beschwerlichen Weg kehren sie in einem warmen Haus, ohne darum zu wissen, wo sie in Wirklichkeit gelandet sind. Die Zeichen nicht mehr zu wissen, war in Gefahr besonders verhängnisvoll.

Sie konnten an nichts anderes mehr denken als an die Betten und Bäder und heißen Mahlzeiten und wie herrlich es sein würde, wieder ein Dach über dem Kopf zu haben. Von Aslan oder auch nur von dem verschollenen Prinzen sprachen sie jetzt überhaupt nicht mehr. Und Jill gab ihre Gewohnheit auf, jeden Abend und jeden Morgen die Zeichen für sich aufzusagen. Zuerst sagte sie sich, sie sei einfach zu müde, doch bald dachte sie überhaupt nicht mehr

… »Weißt du diese Zeichen noch, Pole? Nach welchem sollten wir im Moment Ausschau halten?« »Ach komm! Zum Kuckuck mit den Zeichen«, erwiderte Pole. »Irgendwas von jemandem, der Aslans Namen erwähnt, glaube ich. Aber ich werde sie jetzt hier auf keinen Fall aufsagen.« Wie ihr seht, hatte sie die Reihenfolge verwechselt. Das lag daran, dass sie es aufgegeben hatte, die Zeichen jeden Abend aufzusagen. Eigentlich wusste sie sie noch, wenn sie sich die Mühe machte, darüber nachzudenken. Aber sie kannte sie nicht mehr so aus dem »Effeff«, als dass sie sie jederzeit in der richtigen Reihenfolge hätte herunterleiern können, ohne darüber nachzudenken. Puddelglums Frage ärgerte sie, weil sie sich tief im Innern schon längst über sich selbst ärgerte, dass sie die Lektion des Löwen nicht mehr ganz so gut beherrschte, wie sie meinte, sie beherrschen zu sollen. Dieser Ärger, der noch zu dem Elend des Frierens und der Müdigkeit hinzukam, brachte sie dazu, zu sagen: »Zum Kuckuck mit den Zeichen.« Sie meinte es vielleicht nicht ganz so. (Kapitel 8)

In einem Traum erschien ihr Aslan. Nur dank seiner Hilfe ging es trotzdem weiter.

Der Löwe forderte sie auf, die Zeichen zu wiederholen, und da merkte sie, dass sie sie alle vergessen hatte. Ein furchtbares Grauen überkam sie. Und Aslan hob sie in seinem Maul hoch (sie spürte seine Lippen und seinen Atem, aber nicht seine Zähne) und trug sie zum Fenster und ließ sie hinausschauen. Der Mond schien hell und draußen stand quer über die Welt oder den Himmel (was von beiden es war, konnte sie nicht erkennen) in großen Lettern die Worte UNTER MIR geschrieben. Danach verblasste der Traum. Als sie sehr spät am nächsten Morgen erwachte, konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, dass sie überhaupt geträumt hatte. (Kapitel 8)

Puddleglum merkte, als er am Tisch der Riesen sprechende Tiere verzehrte: Falsche Ernährung ist Folge der Nichtbeachtung der Zeichen.

»Wir haben den Zorn Aslans auf uns gezogen«, sagte er. »Das kommt dabei heraus, wenn man nicht auf die Zeichen achtet. Wir stehen unter einem Fluch, schätze ich. Wenn es erlaubt wäre, wäre es das Beste für uns, diese Messer zu nehmen und uns selbst ins Herz zu rammen.« Und allmählich begann selbst Jill es von dieser Warte aus zu sehen. (Kapitel 9)

Ich empfehle Doug Wilsons “What I Learned in Narnia” (Hörbuch) zur Vertiefung.