Zitat der Woche: Es ist ja nicht Narnia, du bist es

Die Entschlossenheit Riepichieps, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ins Land Narnia zu ziehen, gehört zu den berührenden Stellen am Ende der Narnia-Chronik-Folge «Die Reise auf der Morgenröte»:

»Um diesen Zauber zu brechen, müsst ihr ans Ende der Welt segeln, oder so nahe, wie ihr ihm kommen könnt, und dann müsst ihr wiederkommen, nachdem ihr mindestens einen aus Eurer Gemeinschaft zurückgelassen habt.« »Und was muss mit diesem einen geschehen?«, fragte Riepischiep. »Er muss weiter bis in den äußersten Osten und darf nie wieder in die Welt zurückkehren.« (aus dem Kapitel «Wo das Ende der Welt beginnt»)

… »Meine eigenen Pläne stehen fest. Solange ich kann, werde ich auf der Morgenröte nach Osten segeln. Wenn sie zurückbleibt, paddle ich in meinem Weidenboot weiter nach Osten. Und wenn dieses sinkt, schwimme ich mit meinen vier Pfoten ostwärts. Und wenn ich nicht mehr schwimmen kann, ehe ich Aslans Land erreicht habe, oder wenn ich mit einem gewaltigen Wasserfall über den Rand der Welt geschossen bin, werde ich mit meiner Nase in Richtung Sonnenaufgang auf den Grund sinken, und Pierischiep wird Oberhaupt der sprechenden Mäuse in Narnia.«

… »Von hier aus«, sagte Riepischiep, »fahre ich allein weiter.« Sie (die Reisegefährten) machten nicht einmal den Versuch, ihn aufzuhalten, denn es kam ihnen jetzt so vor, als wäre alles vorherbestimmt oder vorher schon einmal geschehen. Sie halfen ihm, sein kleines Weidenboot zu Wasser zu lassen. Dann schnallte er sein Schwert ab (» Das werde ich nicht mehr brauchen«, sagte er) und schleuderte es weit weg über das lilienbedeckte Meer. Als es fiel, blieb es aufrecht stecken, sodass der Griff über die Wasseroberfläche herausragte. Dann sagte er ihnen Lebewohl und versuchte dabei um ihretwillen traurig zu sein; doch in Wirklichkeit zitterte er vor Glück. Lucy tat zum ersten und letzten Mal das, was sie schon immer hatte tun wollen, nämlich ihn in die Arme nehmen und streicheln. Dann stieg er hastig in sein Weidenboot und nahm sein Paddel. Die Strömung erfasste es, und er entfernte sich, ganz schwarz vor den Lilien. Doch auf der Welle wuchsen keine Lilien; sie war ein glatter, grüner Hang. Immer schneller wurde das Weidenboot, bis es schließlich mühelos die Welle hinaufglitt. Für einen Sekundenbruchteil sahen sie seine und Riepischieps Umrisse ganz oben auf dem Kamm. Dann verschwand es, und niemand kann wahrheitsgemäß behaupten, Riepischiep , den Mäuserich , seit jenem Moment gesehen zu haben . Doch ich glaube, dass er sicher in Aslans Land kam und dort bis zum heutigen Tag lebt. (aus dem letzten Kapitel “Das äusserste Ende der Welt”)

Zudem bin ich auf einen weiteren Abschied im Schlusskapitel aufmerksam gemacht worden: Als Edmund und Lucy von Narnia aus, von Aslan geschickt, wieder in ihr Land zurückkehren.

»O Aslan!!«, riefen Edmund und Lucy zugleich voller Verzweiflung. »Ihr seid zu alt, Kinder« , sagte Aslan , »und ihr müsst jetzt anfangen eurer eigenen Welt näher zu kommen.« »Es ist ja nicht Narnia, weißt du« , schluchzte Lucy . »Du bist es. Wir werden dich dort nicht mehr treffen. Und wie sollen wir denn leben, wenn wir dir nie mehr begegnen?« »Aber ihr werdet mir begegnen, Liebes«, sagte Aslan. »Bist du – bist du denn auch dort, Herr?«, fragte Edmund. »Das bin ich«, antwortete Aslan. »Nur habe ich dort einen anderen Namen. Ihr müsst lernen, mich auch unter jenem Namen zu erkennen. Genau das war der Grund, warum ihr nach Narnia gebracht wurdet, damit ihr, indem ihr mich hier ein bisschen kennenlernt, mich dort umso besser kennt.«