Botenengel. Eine Jungfrauengeburt. Ein Stern, der den Weg weist. Kann man von jemandem, der zu alt ist, um an den Weihnachtsmann zu glauben, wirklich erwarten, solche Dinge zu glauben? Die Antwort dieses Buches lautet “Ja”. (12)
- Gab es Jesus überhaupt wirklich?
“Ich habe allen meinen Freunden erzählt, dass der Weihnachtsmann nicht echt ist, Jesus aber schon!” (McLaughlins fünfjährige Tochter, freudestrahlend)
Die Evangelien sind ‘die ältesten und besten Quellen, die wir für unser Wissen über das Leben Jesu haben” … dies entspreche ‘der Meinung aller ernsthaften evangelikalen Christen bis hin zu eingefleischten Atheisten” (16, zit. Bart Ehrman)
Drei frühe Texte vom Ende des ersten bzw. frühen Anfang des zweiten Jahrhunderts liefern uns neben der Bibel Hinweise darauf, dass Jesus eine jüdische Führungspersönlichkeit im frühen 1. Jahrhundert war, dass er den Anspruch erhob, der Christus zu sein, dass er zwischen 26 und 36 n. Chr. Von den Römern hingerichtet und anschliessend von seinen Nachfolgern als Gott angebetet wurde. (19)
Im Unterschied zur Jungfrauengeburt des Star Wars-Charakters Anakin Skywalker verorten die Evangelien die Geburt Jesu jedoch nicht vor langer, langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie. Sie knüpfen sie an eine reale Zeit und einen realen Ort. (22)
2. Können wir die Evangelien ernst nehmen?
Stille-Post-Spiel?
Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Markusevangelium als Erstes verfasst wurde – etwa 35 bis 45 Jahre nach Jesu Tod. Vor dieser Zeit wurden die Geschichten über Jesus mündlich weitergegeben. … Sie wurden in Synagogen und auf Marktplätzen und von Haus zu Haus verkündet. Und statt von einer einzigen Quelle abhängig zu sein …, gab es Tausende Zeugen, die miterlebt hatten, wie Jesus gepredigt und Wunder getan hatte. (29)
Zu grosse Zeitdifferenz?
Bei genauerem Nachenken ergibt die Vorstellung, Menschen könnten sich unmöglich an die wichtigen Ereignisse erinnern, die vor 35 oder mehr Jahren passiert sind, so erinnern Sie sich vermutlich trotzdem noch an bedeutende Ereignisse aus Ihrer Kindheit. (31)
Ausgeschmückt?
– Schon die frühesten Schriften über Jesus nehmen die Auferstehung als Hauptthema.
– Zu behaupten die ersten Anhänger des christlichen Glaubens hätten die Auferstehung erfunden, ist, als würde man behaupten, die ersten Facebook-Nutzer hätten die sozialen Medien erfunden.
– Die Behauptung, Jesus sei von den Toten auferstanden und nun der rechtmässige Herr über alles, brachte vielen der ersten Christen den Tod statt ihre Beliebtheit zu steigern.
Die Evangelien sind wirklich peinlich
Petrus, enger Freund Jesu und inhaltlicher Lieferant für das Markus-Evangelium, erzählt seine eigene Geschichte des Verrats als feiges moralisches Versagen.
Was ist mit den Unterschieden zwischen den Evangelien?
– Keines der Evangelien beansprucht, eine erschöpfende Darstellung zu liefern.
– Verschiedene Aussprüche Jesu an verschiedenen Stellen und mit verschiedenen Wortlauten wiederzugeben, gehört bis heute zum geläufigen Stil bei wiederholten Präsentationen.
– “Rückblenden” – auch und gerade in nicht-chronologischer Reihenfolge – lädt ein Verbindungen zu sehen.
3. Wie kann man an eine Jungfrauengeburt glauben?
Die erste befremdliche Behauptung der Bibel lautet, dass es einen Gott gibt, der unser gesamtes Universum geschaffen hat. Falls das wahr ist, ist es auch nicht unvernünftig zu glauben, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde. (44)
Veraltet? Der Anteil der Menschen, die sagen, dass sie an einen Schöpfergott glauben, nimmt weltweit zu!
Widerlegt? Die moderne Wissenschaft wurde ursprünglich von Christen entwickelt, nicht trotz ihres Glaubens, sondern grade deswegen.
Unglaubwürdig? Die Vorstellung, das gesamte Universum habe als ein einziger, unglaublich dichter energetischer Punkt angefangen, erscheint als sehr unglaubwürdig.
Ein Stern? Tatsächlich glauben einige Top-Astronomen daran, nicht aufgrund wissenschaftlicher Belege, sondern weil sie Jesus glauben.
4. Warum ist das von Bedeutung?
Der Glaube an menschliche Gleichberechtigung von Mann und Frau, Liebe zu den Ausländern und Fürsorge für die Armen, die Schwachen und die Randgruppen sind spezifisch christliche Überzeugungen. (62)
Eine rein wissenschaftliche Analyse des menschlichen Lebens durchzuführen und daraus zu schliessen, es sei sinnlos, ist so, als würde man eine rein wissenschaftliche Analyse dieses Buches durchführen und daraus schliessen, es sei nichts weiter als Papier und Druckerschwärze. (64)