Im bereits neulich zitierten Podcast “Bavincks Philosophy of Revelation” (Minuten 36-41) fassen Nathaniel Gray Sutanto und Cory Brock das Spezifikum in Bavincks Lehre der Offenbarung hin:
Es weist auf den Einfluss der Romantik auf das Denken Bavincks hin, dass wenn er von der allgemeinen Offenbarung spricht, er einerseits vom klassischen reformierten Verständnis ausgeht; nämlich dass Gott sich mit seiner moralischen Ordnung in unserem Gewissen offenbart. Zudem offenbart er sich durch die äußere Ordnung, die uns insbesondere auf Gottes Grösse hinweist.
Er spricht zudem von der subjektiven Seite der Offenbarung, die den Abdruck von Gottes Offenbarung in unserem Bewusstsein hinterlässt. Dieser Eindruck auf das Bewusstsein wird eher gefühlt wird als kognitiv gedacht. Fühlen ist gemäss der in seiner Schrift “Grundlagen der Psychologie” entworfenen Darstellung eine Funktion des Denkens, keine separate Fakultät.
Das Selbst ist also etwas, zu dem wir nicht durch den Denkprozess kommen noch durch irgendeine empirische Entdeckung. Es ist vielmehr etwas, das uns im Bereich des Gefühls, als eine Art Vorahnung gegeben bzw. offenbart ist.
Ich habe Cory Brocks Dissertation zu Schleiermachers Einfluss in Bavincks Werk übrigens ausführlich rezensiert.