Liebe ist nicht die Grundlage für den Ehebund, sondern…

Liebe ist nicht die Grundlage für den Ehebund, sondern der Bund ist die Grundlage für das Gedeihen ehelicher Liebe. Man kann es mit der Erde vergleichen, in der eine Pflanze steckt: Der vor Gott existierende Bund ist der gute Nährboden einer Ehe. Deshalb ist es keine gute Lösung, eine Pflanze ständig herauszureissen und zu verpflanzen.

John Piper, Tim Keller und Don Carson in einem kurzen Video

Bewahrte Kämpfer

Judas schreibt „an die Berufenen, die … in Jesus Christus bewahrt sind“ (Judas 1,1). Und der schliesst mit der Verheissung: „Dem aber, der mächtig genug ist, euch ohne Straucheln zu bewahren…“ (Judas 1,24)

Diese doppelte Verheissung der Bewahrung bildet die Klammer um einen Brief, in dem es um den geistlichen Kampf der Christen geht. Judas ruft sie auf für den „ein für allemal den Heiligen überlieferten Glauben“ zu kämpfen (Judas 1,3). John Piper kommentiert:

When God promises that his church will be kept from defeat, his purpose is not that we lay down our sword and go to lunch, but that we pick up the sword of the Spirit and look confidently to God for the strength to fight and win.

Die “Kälte” professioneller Kinderbetreuung

Ich sehe zwei Kleinkinderbetreuerinnen mit je zwei vielleicht Zweijährigen an der Hand. Es läuft alles nach Vorschrift, der gelbe Bändel ist umgehängt. Nur: Wenn ich in diese Gesichter blicke, sehe ich nur eines. Die beiden sind froh, wenn sie sich nicht inhaltlich mit den Kleinen abgeben müssen. So viel zur professionellen Kleinkindbetreuung.

Nicht dass ich jeder professionellen Lehr- und Betreuungskraft Kälte unterstelle, nein! Es gibt zahllose Helfer, die sich täglich aufopfernd in junge Leben investieren. Zudem meine ich auch nicht, dass Eltern jederzeit hoch beglückt ob dem Zusammensein mit ihren Kindern sind. (Viele Eltern scheinen sich mehr mit ihrem Handy als mit ihren Kindern zu unterhalten.) Dennoch frage ich mich: Was kann Vater- und Mutterliebe ersetzen?

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Momente im roten und im grünen Bereich: Serie Woche 5

Grün

  • Kinder zu erziehen bedeutet immer wieder einen Impuls zu geben und sie sich dann wieder ihren eigenen Projekten zuwenden lassen. Nach intensiven Vorlese- und Nacherzählminuten malt mein Vierter 20 Minuten an der Tafel mit Kreide. Und du sollst ihn auf keinen Fall dabei stören.
  • Mein knapp Jähriger öffnet am liebsten die Türe der Waschmaschine im Badezimmer und erkundet mit seinem Löffel, wie die Trommel tönt.
  • Meine Frau legt jeweils im ersten Jahr jedes unserer Kinder ihre ganze Aufmerksamkeit darauf, sensibel auf die Impulse des Kindes zu reagieren. Das heisst nicht, dass sie ihm alle Wünsche erfüllt, sondern dass sie ihm Tausende Mal kommuniziert: „Ich bin da.“
  • Um halb sieben zupft es an meiner Bettdecke, mein Vierter möchte zuerst noch einige Minuten ins Bett schlüpfen. Dann kommt die Anfrage: „Papi, kommst du mit mir frühstücken?“
  • Übermüdet vom vollen Arbeitstag und mich krank fühlend begleite ich meine beiden Ältesten in den Schwimmkurs. „Passt gut auf Papi auf“, mahnt meine Frau. Mein Ältester nimmt mich an der Hand und führt mich sicher durch den Abend. Als ich ihn hinterher fragte, wie das für ihn gewesen sei, meinte er: „Weisst du, ich bin der Älteste, ich kann das gut.“ (Selber Ältester, möchte ich dieses Gefühl nicht zu oft bei ihm aktivieren…)

Rot

  • Meine Jungs bauen im Eingangsbereich eine wunderschöne Fluglandebahn für das Duplo-Flugzeug. Ich möchte gerne spazieren gehen. Für sie reicht es, nur ich will mehr…
  • Das Geschrei am Tisch schwillt an. Meine Nervosität steigt mit. Irgendwie scheinen diese zwei Dinge einander direkt zu beeinflussen.
  • Manchmal greife ich auch daneben: Die neuen Mathe-Rätsel-Bücher sind angekommen. Voller Freude habe ich die Pakete geöffnet – und war sehr enttäuscht. Solche Dinge mache ich mit meinen Kindern schon lange. Immerhin eines ist zu gebrauchen.

Luther über die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis

Es besteht auch keine Aussicht, dass der Mensch vornehmlich in diesem Teil (seiner Vernunft) sich seinem Wesen nach erkennen könne, bis er sich endlich in der Quelle selbst, welche Gott ist, wahrgenommen haben wird.

Martin Luther, Disputatio de Homine (1536), These 17, zitiert in: Gerald Kruhöfer, Der Mensch – das Bild Gottes. V & R: Göttingen 1999. (57)

Wahrheit und Gewissheit

Truth is agreement between thought and reality and thus expresses a relation between the contents of our consciousness and the object of our knowledge. Certainty, however, is not a relationship but a capacity, a quality, a state of the knowing subject. (…) Certainty exists when the spirit finds complete rest in its object of knowledge.

Herman Bavinck. The Certainty of Faith. Paideia Press: Ontario 1980. (19-20)

Radikalismus, Liberalismus und Konservatismus als nachchristliche Bewegungen

Zylstra beschreibt drei politische Richtungen (Radikalismus/Linke, Liberalismus/Mitte, Konservatismus/Rechte) als nach-christliche Bewegungen:

Radicalism is the most consistent outworking of the post-Christian surge toward autonomy. It entails a clearcut secularization of existing religions and their embodiments in culture and society in order to clear the path for a modernization fully in accord with the demands of unrestricted freedom for human personality. This radicalism was articulated by Rousseau and Marx.

Liberalism also proceeds from the premise of the autonomy of the individual person but is more accommodating in the implementation of that premise, willing to accept a strategy of gradualism in its demands of secularization, modernization, and societal restructuration. John Locke is the founder of this tolerant liberalism.’

Conservatism has likewise abandoned revealed religion as the basis for the social order, and views cultural values as the expression of the autonomous human will. But it differs from radicalism in its emphasis on the known values and institutions of the past over against the unknown values and structures of an uncharted future. Moreover, it differs from liberalism in its stress on the collective good within which the individual has to arrive at self-realization. Conservatism, fearful of chaos and destruction which demands for change may entail, clings to the old order as long as possible, and then willy-nilly adjusts itself to the changes which a liberal regime has achieved in the meantime. But all three ideologies within humanism agree on this, that the public realm is autonomous, secular, and that revealed religion must be confined to the privacy of home and church.

Bernard Zylstra in: Evan H. Runner. The Relation of the Bible to Learning. Paideia Press: Ontario 1982. (Downoad hier)