Podcast: Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse zum exegetischen Führer werden

Nathaniel Gray Sutanto legt in diesem Podcast systematisch-theologisch dar, warum es gefährlich ist, empirische Daten der biblischen Offenbarung vorzuordnen (ab Minute 17):

Die Idee von allgemeiner Offenbarung und spezieller Offenbarung mit derjenigen von Wissenschaft und Schriftauslegung parallel zu setzen, halte ich für einen Kategorienfehler, denn bei der allgemeinen Offenbarung geht es nicht um die Erkenntnis der Welt, sondern um die Erkenntnis Gottes durch die Welt. Was wir durch Gottes Offenbarung und Schöpfung über Gott wissen, kann nicht im Widerspruch zu dem stehen, was wir über Gott wissen. … Die Himmel verkünden also die Herrlichkeit Gottes, aber ich glaube nicht, dass die allgemeine Offenbarung die wissenschaftlichen Daten über die Welt selbst einschließt, denn die allgemeine Offenbarung handelt von Gott und nicht von der Welt selbst. Ich versuche, mit diesen Kategorien wirklich vorsichtig umzugehen, weil ich sie nicht überhöhen möchte. Denn ich denke, dass die Offenbarung Gottes über die Welt eigentlich aus einer besonderen Offenbarung stammt. Aber die Welt legt Zeugnis über Gott ab, nicht über sich selbst.

… Die Wissenschaften werden, weil sie empirisch sind und weil es Menschen sind, die die Welt studieren, immer provisorisch sein. Wenn es sich um empirische Daten handelt, sind sie per Definition immer vorläufig. Aber die allgemeine Offenbarung ist nicht vorläufig.
Die allgemeine Offenbarung lässt jeden Menschen ohne Entschuldigung zurück. Ich denke also, dass wir das wissenschaftliche Bestreben von der allgemeinen Offenbarung selbst trennen müssen, weil es sonst die Wissenschaft als eine Art selbstbestätigende, klare, durchsichtige Realität stärkt.

Im sehr hörenswerten Podcast zur Schöpfung verweisen die Diskussionpartner auf den PCA Creation Report (2000). Es lohnt sich nur schon die Abschnitte über die Kirchenväter sorgfältig zu studieren. Die OPC hat ebenfalls einen Creation Report (2004) herausgebracht. Vor einigen Jahren habe ich zudem die Publikation “Der Streit um den Anfang” (Vern Poythress) zusammengefasst.