Ich hörte mir den Podcast (siehe auch dieser Talk) von Colin Hansen (meine Rezension seines Buches “Young, Restless, Reformed”) mit Rebecca McLaughlin (meine Rezension ihres Erstlings “Confronting Christianity”) an. Ich pflichte ihr bei, dass gewisse “Slogans” sich zu einem eigentlichen säkularen Bekenntnis verbunden haben. Die Leitmedien prägen diese Grundüberzeugungen durch die Dauerbeschallung auf unseren visuellen und auditiven “Spuren” ein (siehe mein Podcast “Alternative Medienkatechese”). Sie verfestigen sich zu einem sozialen Vorstellungsschema, das unbewusst und unhinterfragt unsere Bewertungen mitsteuert.
Wir können auf zwei Seiten vom Pferd fallen. Auf der einen Seite reklamieren wir die völlige Loslösung einer christlichen von einer säkularen Sicht. Wir hören nicht mehr hin, wenn uns ein Zeitgenosse seine Sicht schildert. Dabei geht das gemeinsame Terrain vergessen: Unser Menschsein, der Aufenthalt in derselben Schöpfung und dazu ein Moralgesetz, das jeden Menschen anklagt (ausführlicher in diesem Artikel). Wir sollten also nicht erstaunt sein, wenn wir in Gesprächen, Artikeln und in Büchern wahre Aussagen über Gottes Schöpfung antreffen. Im Gegenteil: Wir können dankbar daran anknüpfen (siehe diese Rezension). Umgekehrt besteht die Gefahr, durch mangelndes Unterscheidungsvermögen säkulare Vorannahmen zu integrieren und sie mit einer “christlichen Deko” zu versehen (siehe dieser Vortrag).
McLaughlin fordert uns heraus, die biblischen Grundannahmen – so verfremdet sie sein mögen – hervorzuholen. Dafür ist nicht nur das aufmerksame Anhören unseres Gesprächspartners vonnöten, sondern unbedingt auch das Hören auf Gottes Wort. Bei der andauernden Lektüre der Bibel rufe ich mir die Grundprinzipien immer wieder in Erinnerung und bete um differenzierteres Verstehen. McLaughlin warnt davor, dass wir durch radikalen Rückzug gerade die Tatsache, dass der dreieinige Gott Menschen gleichwertig geschaffen hat, letztlich zu verdunkeln.
Bevor wir also vorschnell Tagesthemen wie die Klimadebatte vorschnell verdammen: Wir sind gefordert, anhand von biblischen Prinzipien einen verantwortlichen Umgang selbst herzuleiten und im Dialog auch zu vertreten. Francis Schaeffer ist mir hierin ein Vorbild, etwa in seiner Auseinandersetzung mit Kunst oder eben der Umweltthematik.