Vorträge … zu Timothy Kellers Lebenswerk

Seit Monaten folge ich neugierig dem tiefgründigen Podcast Grace in Common (Referenzen u. a. Blühende Bavinck-Forschung, Umgang mit philosophischen Konzepten/Begriffen, Christopher Watkin, Tsengs Analyse von Karl Barth, Timothy Keller zu Herman Bavinck, ). Eben haben die vier Theologen aus drei Kontinenten über Timothy Kellers Buch Center Church diskutiert.

An einer Konferenz in den Niederlanden wurde Timothy Kellers Werk bereits diskutiert. Das ist erstaunlich angesichts der Tatsache, dass Keller 2023 verstorben ist (hier geht es zur eindrücklichen Trauerfeier; mein Nachruf). Besonders interessiert folgte ich den Ausführungen Englintons (Tim Keller and American Neo-Calvinism), der anhand von Kellers “Center Church” dessen enge Verbindung zum Neo-Calvinismus herausarbeitete. Seine These, die er untermauert: Nicht die explizite Erwähnung von Abraham Kuyper, Herman Bavinck oder Gerhardus Vos – sie werden kaum genannt -, sondern vielmehr durch sein Studium wichtiger Rezipienten wie etwa Meredith Kline und vor allem Edmond Clowney (gerne verweise ich auf die Predigten zu Christus im AT oder sein Buch The Unfolding Mystery: Discovering Christ in the Old Testament). Eigentlich hatte dies schon viel früher im Studium mit der stark von Bavinck geprägten Systematic Theology aus der Feder von Louis Berkhof begonnen.

So steht Keller – nicht überraschend – inhaltlich in der Linie Bavincks, auch wenn er erst gegen Ende seines Lebens explizit über den Neo-Calvinismus sprach; siehe James Eglinton on Herman Bavinck: Tim Keller’s Formation (2023); Tim Keller and Gray Sutanto on Bavinck, Epistemology, and Ministry in Global Cities (2020). Wer Eglintons Ausführungen über den Anknüpfungspunkt in der Predigt (Preaching and the Point of Contact) gehört hat, greift gerne erneut zu Kellers Buch Predigen (meine Rezension aus 2018).

Ich empfehle zudem:

Im März 2023 habe ich eine eigene Einführung in Kellers Leben und Werk gehalten (50+ Minuten).