Lesehinweis: Agatha Christie und die Fortsetzung meiner Krimi-Leseliste

J. I. Packer verschlang Detektivgeschichten (siehe dieser Beitrag). Roger Nicole besass selbst eine Sammlung von 10’000 Krimis (siehe dieser überaus interessante Lebensrückblick von Marc Dever zu einem der begabtesten Theologen des 20. Jahrhunderts; ergänzend dazu ein eigenes Lebensportrait).

Natürlich landet ein Liebhaber bald bei G. K. Chesterton (Wer Detektivgeschichten liebt…; ebenso Chesterton On Detective Fiction). Ebenso nehme ich immer wieder Sayers Zyklus’ von Lord Peter Wimsey hervor (hier ein kurzer Bericht aus dem Sommer 2023; hier auch von Jonas Erne gepriesen).

Sowohl Pater Brown als auch Lord Peter Wimsey gibt es als szenisch angelegte Hörbücher. Sherlock Holmes gibt es als Schuber oder in Form von (fast kostenlosen) eBooks; wenige Leseerfahrungen habe ich verschriftlicht.

Neuerlich habe ich mir Agatha Christie (1890-1976) zugewandt. Die posthum veröffentlichte Autobiografie gibt es in deutscher Sprache. Zum einem Kurzabriss ihres Lebens inkl. ihrer christlichen Wurzeln geht es hier und hier.

Zahlreiche Krimis sind online verfügbar. Natürlich folge ich gerne den Aussagen des Meisterdetektivs Poirot (wie z. B. in Mord auf dem Nil):

Monsieur Blondin (Gasthauwirt) zögerte einen Augenblick, bevor er den Tisch verließ, und fragte dann vertraulich leise: «Haben Sie wieder wichtige Geschäfte zu erledigen?» Poirot schüttelte den Kopf. «Ich bin doch nur ein Mann der Muße», erwiderte er sanft. «Ich habe beizeiten gespart und kann es mir jetzt leisten, mich einem beschaulichen Dasein hinzugeben.» «Ich beneide Sie.» «Nein, nein, Sie wären töricht, wenn Sie das täten. Ich kann Ihnen versichern, es ist längst nicht so vergnüglich, wie es klingt.» Er seufzte. «Wie Recht hat doch das Sprichwort, dass der Mensch die Arbeit notgedrungen erfinden musste, um dem Zwang zum Denken zu entgehen. … Hercule Poirot sah zu und registrierte alle Eindrücke in seinem wohl sortierten, aufgeräumten Hirn. Wie gelangweilt und überdrüssig die meisten dreinsahen! 

Oder solche offenen Dialoge über Motivation (Joanna mit der Hauptdarstellerin Linnet, ebenfalls in Mord auf dem Nil):

«Trotzdem hast du es ganz eigenmächtig entschieden, nehme ich an.» «Meine liebe Joanna, es ist tatsächlich zu ihrem Besten.» «Aber ja, Liebes. Ganz bestimmt. Zwangsbeglückung.» Linnet runzelte die Stirn. Joanna lachte. «Na komm, du bist ein Tyrann, gibs zu. Ein wohltätiger Tyrann, wenn du so willst!» «Ich bin kein Tyrann, kein bisschen.» «Aber du willst immer alles nach deiner Fasson machen!» «Nicht unbedingt.» «Linnet Ridgeway, kannst du mir in die Augen sehen und ein einziges Mal nennen, bei dem nicht alles genau so gemacht wurde, wie du es wolltest?» «Dutzende.» «O ja, ‹Dutzende› – sagst du so –, aber kein einziges konkretes Beispiel. Dir fällt auch partout keins ein, und wenn du dich noch so anstrengst! Linnet Ridgeway beim Triumphzug im goldenen Wagen.» «Willst du damit sagen, ich bin selbstsüchtig?», fragte Linnet spitz. «Nein – nur unwiderstehlich. Die geballte Macht von Geld und Charme. Vor dir geht alles auf die Knie. Und was du nicht mit Geld kriegst, das kriegst du mit einem Lächeln. Fazit: Linnet Ridgeway, das Mädchen, das alles hat.»