Ich wurde nach meinem Fazit aus der Corona-Zeit und Beschäftigung mit dem Ukraine-Konflikt befragt, die bei mir mit einem neuen beruflichen Abschnitt und familiären Veränderungen bedingt durch das Erwachsenwerden meiner Söhne zusammenfiel.
Im jetzt erschienenen Aufsatz “Mut und Treue statt Resignation und Opportunismus” schöpfe ich Hoffnung für die kommende Zeit:
Die letzten Jahre haben die Verhältnisse in unseren Ländern in bemerkenswerter Weise verändert. Auch wenn die Infrastruktur erhalten geblieben ist, die Schulen wieder geöffnet haben und die Wirtschaft durch enorme Neuverschuldung am Laufen gehalten wurde, haben sich deutliche Verschiebungen ergeben. Viele Betriebe sind de factoteilverstaatlicht. Die Behörden greifen durch Notverordnungen in einem bisher unbekannten Umfang in das Leben der Bürger ein. Christliche Gemeinden haben sich über die Frage nach der Zuständigkeit von Staat und Kirche zerstritten, gespalten oder sind sogar daran zugrunde gegangen.
Ich bin überzeugt: Der vom souveränen Gott durch das Virus herbeigeführte Wandel führte die bereits bestehende gesellschaftliche Misere bloß deutlicher zu Tage. Wie lange können Völker bestehen, die nachhaltig von der christlichen Weltanschauung geprägt sind, sich jedoch willentlich von ihrem Erbe abgewendet haben? Die Antwort lautet: Wir wissen es nicht.
Ausgehend von der Lebenskrise Jeremias predigte ich übrigens 2020 über “Vom Mut stehen zu bleiben – 12 Lektionen für ein gegenkulturelles Leben”. Weitere Überlegungen habe ich in meiner Eröffnungsrede in Aidlingen angestellt.